Modellrechnung zum "Bedingungslosen Grundeinkommen"
Das bedingungslose Grundeinkommen beschreibt ein völlig neues Einkommenssystem, bei dem jeder deutsche Staatsbürger monatlich einen bestimmten Einkommensbetrag vom Staat erhält, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen.
Um dieses System zu finanzieren, werden alle Formen von Sozialleistungen und Subventionen gestrichen. Außerdem werden die bisher bestehenden Steuern durch eine einzige Steuer, die sog. Konsumsteuer ersetzt. Diese ist mit der Mehrwertsteuer zu vergleichen und wird auf alle Güter und Dienstleistungen berechnet. Erste Beispielrechnungen zeigen, dass diese sich auf bis zu 100% belaufen könnte. Die Produktpreise werden sich kaum verändern, da die Unternehmen ihre Produkte durch gesenkte Lohnkosten billiger auf den Markt bringen können. Diese resultieren daraus, dass der Arbeitgeber nur den Differenzbetrag zwischen Grundeinkommen und Arbeitsentgelt auszahlen muss.
Dieses neue System bringt zahlreiche Vorteile mit sich. So entfällt zum Beispiel ein Großteil der Kosten an der Verwaltungsbürokratie, die für die bisherigen Transferleistungen nötig war. Außerdem sinkt die Abhängigkeit des Arbeitnehmers vom Arbeitgeber, die Unternehmen werden gestärkt, das Einkommen wird nicht mehr besteuert, sodass sich Arbeit wieder lohnt, die Familiengründung wird gefördert und die Produktion ins Inland verlagert.
Allerdings gibt es auch viele Nachteile, die gegen dieses System sprechen. Die Umstellung wird sich als sehr schwierig gestalten und einen langwierigen Prozess darstellen, der Anreiz auf Arbeit geht verloren, da man ja das bedingungslose Grundeinkommen erhält, die Inflation könnte stark ansteigen und der Staat macht sich stark abhängig vom Konsum seiner Bürger. Außerdem wird eine sogenannte „importierte Arbeitslosigkeit“ befürchtet, da die Migration Unqualifizierter durch den Pull-Faktor Grundeinkommen verstärkt werden könnte.
Das Ziel des Projektes war es, eine Modellrechnung zur Finanzierung des bedingungslosen Grundeinkommens zu erstellen. Dazu wurde eine Excel-Tabelle implementiert, in der schrittweise die Veränderungen im Staatshaushalt berechnet wurden. Die Werte für das Grundeinkommen an Erwachsene und Kinder, die Höhe der Konsumsteuer sowie der Prozentsatz an den entfallenen Kosten für die Verwaltung wurden als Variablen berücksichtigt.
Bei einer Konsumsteuer von 86 Prozent und einem Entfall an Verwaltungskosten in Höhe von 50 Prozent könnte ein Grundeinkommen von 1000€ an Erwachsene und 500€ an Kinder ausgezahlt werden. Der gesamtwirtschaftliche Etat des Staates würde sich unter diesen Bedingungen auf ungefähr 40 Milliarden Euro belaufen.
Richard Heber, Andreas Mair